Ausbildung zum Assistenzhund – Vom Welpen zum Lebenshelfer
Die Ausbildung eines Hundes zum Assistenzhund und damit zum Lebensbegleiter für Menschen mit Behinderung oder Erkrankungen beginnt bereits wenige Wochen nach der Geburt des Hundes. Während der Welpe unbeschwert die Zeit bei der Hündin und den Wurfgeschwistern genießen darf, beginnt bereits das Auswahlverfahren.
Der junge Hund muss eine genetische Veranlagung mitbringen, sprich: gesunde, wesensfeste und freundliche Elterntiere haben. In Frage für einen Assistenzhund kommen die meisten Rassen, je nach Aufgabengebiet kann aber die Größe des Hundes relevant sein. Vor allem Hunde, die den Assistenznehmer in lebenspraktischen Maßnahmen unterstützen sollen, müssen eine gewisse Mindestgröße mitbringen, um die Aufgaben bewältigen zu können.
Geeignet sind Hunde verschiedenster Rassen, die eine hohe Bereitschaft mitbringen, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten.
Assistenzhund in Ausbildung
Wichtige Eigenschaften eines Assistenzhundes
Wichtiger sind für einen Assistenzhund aber folgende Charaktereigenschaften:
- Wesensstark
- Tendenziell ruhig, aber nicht träge
- Keine übermäßige Ängstlichkeit
- Sehr geringes Aggressionspotential, eine hohe Reizschwelle
- Menschenbezogen
- Kein übermäßiger Jagdtrieb
- Wenig territorial, kein ausgeprägtes Verteidigungsverhalten
- Intelligent und arbeitsfreudig
- Neugierig und interessiert
Auch die Gesundheit spielt eine große Rolle. Die Aufgabe, einen Menschen in seinem Alltag zu unterstützen, erfordert vom Hund höchste Leistung und kann nur von einem positiv sozialisierten, gesunden Hund abverlangt werden.
Zwei Wege der Ausbildung von Assistenzhunden
Grundsätzlich unterscheidet sich die Ausbildung der Assistenzhunde in Selbstausbildung und Fremdausbildung.
Bei der Selbstausbildung wird der junge Hund direkt nach dem Auszug vom Züchter in sein neues und endgültiges Zuhause gebracht. Dort wird der Assistenznehmer durch den Assistenzhundetrainer gecoacht und begleitet, der Hund baut eine vertrauensvolle Beziehung auf und lernt seine Aufgaben direkt im häuslichen Umfeld.
Obwohl der junge Hund bereits in seinem Arbeitsumfeld wohnt, wird er nicht instrumentalisiert. Die Bedürfnisse des angehenden Assistenzhundes werden immer befriedigt, er darf eine schöne, spannende und artgerechte Junghundezeit genießen. Dazu gehören ausreichende Ruhezeiten, Schlaf, Spielzeiten, Kontakt zu den Artgenossen, gleichzeitig wird der Hund an jede mögliche Situation und Umwelt gewöhnt. Er lernt, in Menschenmengen furchtlos und gelassen zu bleiben, diverse Verkehrsmittel zu nutzen und nimmt Kontakt zu unterschiedlichen Menschen und Tieren auf. Außerdem wird er an vielerlei Geräusche, optische Reize und Untergründe gewöhnt.
In einer Fremdausbildung durchläuft der angehende Assistenzhund dieselbe Ausbildung, diese wird aber vollständig von dem Assistenzhundetrainer übernommen. Meist lernt der Hund seine neue Familie erst kennen, wenn die Ausbildung bereits abgeschlossen ist. Im neuen Zuhause wird der Hund und der Assistenznehmer durch den Assistenzhundetrainer begleitet und geschult, der Übergang in den Job soll dem Hund Spaß machen und positiv besetzt werden.
Positive und artgerechte Ausbildung stehen im Vordergrund
Die Assistenzhunde können ihren Job nur dann gut machen, wenn sie Freude am Umgang mit Menschen haben. Dafür ist positive und liebevolle Sozialisierung von höchster Bedeutung. Die Assistenzhundetrainer vermitteln den jungen Hunden Freude am Arbeiten, Gewalt wird in der Ausbildung der Hunde strikt abgelehnt.
Klare Regeln, positive Verstärkung und artgerechte Haltung der Assistenzhunde machen die Vierbeiner zu zuverlässigen und motivierten Begleitern. Die Individualität der Hunde wird hier stets beachtet, denn nicht für jedes Tier sind die Methoden gleich anwendbar. Assistenzhundetrainer müssen entsprechend Sensibilität, Ruhe, Geduld und ein positives Wesen mitbringen, um den angehenden Assistenzhunden gerecht zu werden und einen positiven Start in die Karriere als Arbeitshund zu verschaffen.
Im Schulungszentrum für Assistenzhunde bilden wir folgende Assistenzhunde aus:
Wenn Sie sich für die Assistenzhunde-Ausbildung interessieren, nehmen Sie doch einfach Kontakt mit uns auf. ACHTUNG: Wir können aktuell keine weiteren Mensch-Hund-Teams in der Assistenzhunde-Ausbildung annehmen. Bitte sehen Sie von Anfragen ab.
Falls Sie selber Assistenzhunde-Trainer werden möchten, können Sie sich hier über die entsprechenden Kurse informieren.